Nach sechsjähriger Pause war es am 4. November endlich wieder so weit:
Der Schützenverein hatte zur Disco-Party in die Schützenhalle eingeladen.
Viele Party- und Tanzfreudige waren gekommen und nutzten die Gelegenheit zu den Beats, aufgelegt von DJ Andre Pladwich, ausgelassen zu feiern und zu tanzen.
Mehr Fotos hier
Der Beginn
Das Projekt begann mit den Vorarbeiten für das Jubiläumsjahr 2019, in dem Ost- und Westkompanie ihr 50-jähriges Bestehen feiern und für das die Chroniken der Kompanien für eine Festschrift aufgearbeitet wurden: Bei diesen Vorarbeiten wurde deutlich, dass die Unterlagen der Bruderschaft an verschiedenen Orten lagerten, teils unter schlechten Bedingungen im Keller der Schützenhalle, teils bei Vorstandskollegen oder Ehemaligen. Und da es bis dato keinen Archivar oder Chronisten gab, waren die Unterlagen weder systematisch geordnet, noch lagen Zusammenfassungen vor. In diesen Stunden reifte der Wunsch, die Aufarbeitung der Dokumente einmal umfassend in Angriff zu nehmen, um sie zu sichern, zu zentralisieren und zu digitalisieren. Dabei sollte die Struktur auch geeignet sein, neu entstehende Dokumente ebenso strukturiert zu erfassen und abzulegen.
Der Startschuss wurde mit einer Ernennung noch im November des Jubiläumsjahres 2019 gegeben: Jonas Leineweber wurde zum Vereinschronisten ernannt. Da die Aufarbeitung der Geschichte absehbar viel Arbeit bedeuten würde, suchte und fand Jonas Mitstreiter für eine „Historische Kommission“: Bastian Bentfeld, Hendrik Hillebrand, Leon Schönfeld, Yannic Stangier und Stefan Lütkemeier.
(Das Team bei der Arbeit vl: vorn sitzend Stefan Lütkemeier, Bastian Bentfeld, hinten stehend: Jonas Leineweber, Yannic Stangier, Leon Schönfeld - es fehlt Hendrik Hillebrand)
Das Projekt
Die erste Aufgabe der Kommission bestand darin, die vorhandenen Dokumente der Bruderschaft zu recherchieren und zu sammeln. Auch Unterlagen des Bauamtes, der Gemeinde sowie Zeitungsartikel wurden gesichtet. „Es konnte nicht nur der originale Pachtvertrag der Schützenhalle aus dem Jahr 1921 gefunden werden, sondern aus zahlreichen amtlichen Schreiben ging auch hervor, dass es die Schwaneyer Schützen beim Bau der Halle 1921 mit den Bauvorschriften nicht ganz so genau genommen hatten“, so Jonas Leineweber.
Da die Strukturierung der physischen Dokumente gleichzeitig mit einer zukunftsfähigen Digitalisierung der Dokumente einhergehen sollte, wurde eine Ablagestruktur für die digitalen Dokumente entwickelt. Die Wahl fiel auf ein cloudbasiertes System, das eine ortsunabhängige Speicherung und Recherche ermöglicht. Von Anfang an wurde das Know-how des Kreisarchivs einbezogen: Der Leiter des Kreis- und Stadtarchivs Paderborn, Wilhelm Grabe, stand jederzeit mit Rat und Tat zur Seite, etwa bei Fragen zur Katalogisierung, Verschlagwortung, Erstellung eines Aktenplans und der fachgerechten Ablage der Dokumente. Außerdem stellte das Archiv kostenlos säurefreie Archivmappen für die Ablage zur Verfügung.
An vielen Samstagen und unzähligen Abenden sichtete das Team dann die Dokumente und Fotos, befreite sie von Klammern und Heftnadeln, scannte sie und speicherte sie systematisch in der neu eingerichteten Vereins-Cloud.
Insgesamt kamen rund 26.000 Dokumente zusammen, die 70 Aktenordner füllen. Das digitale Abbild der Dokumente in der Vereinscloud umfasst ca. 310 Gbyte Daten.
Aufbewahrung der Dokumente im Kreisarchiv Paderborn
Um nach dem Projekt die langfristige Aufbewahrung der Dokumente in geeigneter Form, Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie Schutz vor Papierschädlingen zu gewährleisten, wurde entschieden, die Unterlagen an das Kreisarchiv Paderborn zu übergeben. In einem Vertrag mit der Schützenbruderschaft wurde geregelt, dass die Unterlagen vom Archiv kostenlos verwahrt werden, die Bruderschaft aber Eigentümer bleibt. Am 2. August 2023 war es dann soweit und die Unterlagen wurden dem Kreisarchiv Paderborn übergeben, wo sie vom Leiter des Kreis- und Stadtarchivs Paderborn Wilhelm Grabe und Archivar Ralf Schumacher in Empfang genommen wurden. Auch die Presse vom Westfalen-Blatt (Katharina Stollhans) und der Neuen Westfälischen (Uwe Müller) war anwesend.
(Im Kreisarchiv Paderborn: vl: Archivar Ralf Schumacher, Leiter Stadt- und Kreisarchiv Paderborn Wilhelm Grabe, Vereinschronist Jonas Leineweber, Oberst Julian Wiethaup)
„Zunächst kommen die Dokumente für 48 Stunden in einen Kälteschrank. Dort werden sie bei -18 Grad von eventuell vorhandenen Archivschädlingen wie Papierfischen befreit, die seit etwa 7-8 Jahren ein Problem in den Archiven darstellen. Danach werden die Dokumente in das Archiv eingearbeitet, wobei die vom Projektteam erarbeitete Struktur eine gute Vorarbeit darstellt“, sagte Wilhelm Grabe bei der Übergabe. Aktuell befinden sich die Schwaneyer Unterlagen in einem elitären Kreis, denn nur vier weitere Schützenvereine nehmen derzeit die Dienste des Archivs in Anspruch. „Platz wäre noch reichlich, fast unbegrenzt vorhanden“, würde sich Wilhelm Grabe wünschen, dass weitere Vereine ihre Unterlagen im Archiv einlagern.
Oberst Julian Wiethaup: „Erwähnenswert an dem Projekt ist, dass der Wunsch nach einer Aufarbeitung der Unterlagen aus dem Team selbst kam und eigenständig umgesetzt wurde. Bemerkenswert ist auch, dass das Team nicht nur aus aktiven Vorstandsmitgliedern bestand, sondern auch aus anderen Schützen, die an der Aufarbeitung der Historie interessiert waren.“
Der Oberst verband dies mit einem großen Dankeschön an das Team unter der Leitung von Jonas Leineweber für die hervorragende Arbeit und das bemerkenswerte Ergebnis, das nicht nur die „Historie zukunftsfähig gemacht“, sondern auch eine gute Struktur für die weitere Arbeit der Bruderschaft geschaffen habe.
Weitere Fotos hier
In diesem Jahr möchten die beiden Kompanien gemeinsam mit den Schwaneyer Familien, deren Freunden, Tanten und Onkeln, Omas und Opas durch die Schwaneyer Feldflur wandern. Ziel ist das Kompaniezelt der Ostkompanie am Reitplatz, wo ein buntes Rahmenprogramm für Jung und Alt vorbereitet ist.
Treffpunkt für die Wanderung ist am Samstag, den 12. August 2023 um 14 Uhr am Gemeindeplatz. Für die älteren Gäste, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, steht ein Fahrdienst bereit.
Nach der Wanderung warten Kaffee und frische Waffeln auf die Gäste, bevor es mit dem Rahmenprogramm weitergeht. Für die Kinder gibt es allerlei Spielgeräte wie ein Riesen-Jenga, Glücksrad, Dosenwerfen und vieles mehr.
Gegen Abend werden die Kompanien den Grill anwerfen und frische knusprige Pommes für die Gäste zubereiten.
Für den abendlichen Weg zurück in den Ort steht wieder ein Fahrdienst zur Verfügung.
Pro Person wird ein Unkostenbeitrag von 10 € erhoben. Kinder bis 18 Jahre sind gerne kostenfrei unsere Gäste.
Um das Essen besser und nachhaltig planen zu können, bitten die Kompanien um Anmeldung bis zum 06. August:
- Sebastian Goeke 0151 / 42431091
- Louis Stangier 0176 / 57669090
Ein reges Schützenleben in Kompanien und Abteilungen gelingt nur mit viel Arbeit und Herzblut engagierter Mitglieder vor und auch hinter den Kulissen.
Beim Schützenfrühstück der St. Sebastian Schützenbruderschaft Schwaney konnten verdiente Schützen für ihr langjähriges und außerordentliches Engagement für die Bruderschaft mit hohen Auszeichnungen des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften geehrt werden.
Mit dem Hohen Bruderschaftsorden wurden ausgezeichnet: Die Schießsportler Franz Josef Görmann und Manfred Korupka für 12 bzw. 13 Jahre Vorstandsarbeit in der Schießsportabteilung sowie Udo Lütkemeier für 19 Jahre Vorstandsarbeit in der Westkompanie.
Für das St. Sebastianus Ehrenkreuz opferten Bernd Hellmich und Elmar Rüther ihre Krawatten:
Bernd Hellmichs Herz schlägt für die Ostkompanie, in deren Vorstand er nunmehr seit 28 Jahren in verschiedenen Funktionen arbeitet,
Elmar Rüther ist seit 16 Jahren im Bataillonsvorstand tätig und leitete 17 Jahre lang als Präsident den Schwaneyer Karneval.
Die Ehrungen nahmen der Bezirksbundesmeister Paderborn-Land David Steffens und der stellvertretende Bundesschützenmeister Walter Finke vor.
Die Anwesenden erhoben sich von ihren Plätzen und gratulierten den Geehrten mit anhaltendem Applaus.
(Foto vorn v.l.: Bernd Hellmich, Udo Lütkemeier, Elmar Rüther, Königspaar Leon Fieseler und Juliane Göke, Manfred Korupka, Oberst Julian Wiethaup, Hauptmann Hendrik Hillebrand
hinten v.l.: Bezirksbundesmeister David Steffens, Bezirkspräses Bernhard Henneke, stellv. Bundesschützenmeister Walter Finke, Franz Josef Görmann)
Drei Tage lang zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite und sorgte zusammen mit einem blendend aufgelegten Königspaar und Hofstaat sowie einem abwechslungsreichen Programm für beste Stimmung bei Schützen und Gästen.
Drei Tage lang wurde das Königspaar Leon Fieseler und Juliane Göke von der festlich geschmückten Königsresidenz, idyllisch gelegen an der ehemaligen Mühle am Ellerbach, abgeholt. Begleitet von den Hofstaatpaaren Martin Heinemann mit Melanie Mooren sowie Simon Fieseler mit Malena Lamberg, Felix Beine mit Lena Gerecke und Henrik Schonlau mit Jasmin Troja waren sie mit den Schützen durch das festlich geschmückte Eggedorf gezogen.
Immer mit dabei auch Jungschützenkönig Lucas Humpert mit seinen Prinzen Erik Böddeker und Jan Görman und die Bataillonsprinzen Fabian Koch, Patrick Sendermann und Ingo Kloss.
Am Pfingstsonntag hatten die Feierlichkeiten mit Schützenhochamt in der Pfarrkirche begonnen, gefolgt vom Ständchenmarsch und Großen Zapfenstreich auf dem Kirchplatz.
Der große Festumzug am Pfingstmontag mit Parade vor dem Haus von Oberst Wiethaup wurde von Abordnungen aus den Nachbarorten Buke und Altenbeken unterstützt. Den zahlreichen Besuchern an den Straßenrändern bot sich bei den Festumzügen ein prächtiges Bild: Umrahmt vom Grün der zahlreich angetretenen Schützen und zogen die Königin, in ihrer champagnerfarbenen, mit goldenen Pailletten bestickten Robe und ihre Hofdamen in eleganten rauchblauen, paillettenbesetzten Kleidern bewundernde Blicke auf sich und immer wieder brandete im Publikum Beifall auf.
Beim Schützenfrühstück nach dem Feldgottesdienst am Dienstagmorgen wurden neben den Siegern der Bataillonsschießwettbewerbe auch verdiente Schützen mit hohen Auszeichnungen des BDHS geehrt werden: Udo Lütkemeier, Manfred Korupka und Franz-Josef Görmann erhielten den Hohen Bruderschaftsorden, Bernd Hellmich und Elmar Rüther erhielten das St. Sebastianus Ehrenkreuz. Top-Stimmung herrschte auch beim gleichzeitig stattfindenden Frauenfrühstück im Festzelt nebenan. Der Festplatz vor der Schützenhalle mit den Ständen und die abendlichen Tanzveranstaltungen waren gut besucht. Der Festball am Dienstagabend beendete den dreitägigen Ausnahmezustand in Schwaney, Königspaar und Hofstaat brachten dabei mit ihrem Thekentanz die Stimmung noch einmal zum Kochen.
Rundum gelungene Festtage, die bei Königspaar und Hofstaat, Schützen und Besuchern in bester Erinnerung bleiben werden.